Der Bahia-Palast (Palast des Schönen, des Brillanten, Leuchtenden) ist ein Palast aus dem 19. Jahrhundert.
Der marokkanische Architekt El Mekki erbaute den Nordteil dieses riesigen Palastes von 8000 m² (der größte und luxuriöseste Palast Marokkos seiner Zeit) zwischen 1866 und 1867 im Südosten der Altstadt von Marrakesch, in der Nähe des heutigen königlichen Palastes. Auftrag gab der damalige Grossvesir von Sultan Hassan I von Marokko, Si Moussa.
Ahmed Ben Moussa (1841-1900, Sohn und Nachfolger von Si Moussa) regierte von 1894 bis zu seinem Tod im Jahre 1900 Marokko als Regent des jungen Sultans Abd al-Aziz von Marokko. Während seiner Regierungszeit vergrößerte Ahmed Ben Moussa die Anlage und erbaute den südlichen Teil für sein Harem und seine Kinder. Als Namensgeberin diente seine geliebte Frau.
Nach dem Tod von Ben Moussa ordnete der Sultan Abd al-Aziz von Marokko die Plünderung des Palastes an. Letzterer errichtete das französische Protektorat in Marokko, unter dem General Lyautey, damals Generalmajor von Frankreich in Marokko (künftiger Marschall von Frankreich), ab 1912 den Bahia-Palast als sein persönlichen Wohnsitz und Wohnsitz französischer Offiziere bestimmte. Kamine, Heizung und Strom wurden damals hinzugefügt.
Der Palast mit seinen rund 160 Zimmern steht heute leer und dient als Museum. Immer wieder werden auch Drehbewilligungen für Filme erteilt, so diente er auch den Filmen “Lawrence from Arabia” und “Der Wüstenlöwe” als Kulisse. Der König nutzt den Palast immer wieder für grosse und spezielle Staatsempfänge.