Fährt man von Marrakesch über den Tichka-Pass in den Süden, befindet sich am Fusse des Hohen Atlas der Ksar Ait Benhaddou. Als Ksar wird ein befestigtes Dorf bezeichnet, wobie die einzelnen Kasbahs (Wohnburgen) miteinander verbunden und gegen Aussen befestigt sind. Man sagt, dass der Ksar, welcher von der Sippe der Ben Haddou bewohnt wurde und daher Namensgeberin ist, habe schon im 11. Jahrhundert jeglichen Handel auf der Karawanenstraße zwischen Timbouctou in Mali und Marrakesch kontrolliert.

Der ganze Ksar bzw. die einzelnen Kasbahs sind in traditioneller Lehmbauweise (hauptsächlich Stampflehm, aber auch Lehmziegel) erbaut und mit Gässchen und Treppen verbunden.

Der Unterhalts- bzw. Erhaltungsaufwand dieser Lehmbauten ist gross. Das zusammen mit den ausbleibenden Regenfällen und sinkendem Grundwasserstand liessen die Jugend wie andernorts in die Städte abwandern. Die, die geblieben sind, haben auf der anderen Seite des Flusses die Häuser neu mit Beton und Zement erstellt. Der alte Ort zerfiel immer mehr, bis er dann von der Filmindustrie wiederentdeckt wurde. Für den Film Jesus von Nazareth wurde sogar ein Teil von Ait Benhaddou restauriert und 1987 schliesslich von der UNESO zum Weltkulturerbe erklärt. Dies erlaubte dann die aufwendigen Renovierungsarbeiten ab  2000. Heute erstrahlt der Ksar in neuem Glanz, ist wieder – zumindest teilweise – bewohnt, verfügt über einige Cafés und sogar eine Auberge. Auch eine Kasbah kann man besichtigen.

Nach dem Film Jesus von Nazareth wurden zählige Filme – zumindest teilweise – hier gedreht. Sei es nun der “Gladiator”, “Himmel über der Wüste”, “James Bond – Der Hauch des Todes”, “Kundun”, “die Mumie”, eine Folge von “Game of Thrones” und noch viele mehr. Ein Teil der Requisiten kann man in den nahegelegenen Filmstudios in Ouarzazate besichtigen.




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